Marcel Schmitt weiter an der Spitze des Gewerbevereins

Interessen in Arbeitsgruppen bündeln

Die Mitgliederversammlung des Gewerbevereins Homburg hat ihren erst letztes Jahr nach dem Ausscheiden von Annette German gewählten Vorsitzenden Marcel Schmitt einstimmig wieder gewählt, ebenso seinen ersten Stellvertreter Thorsten Bruch. Als zweiter Stellvertreter hat sich Frank Eberhard eingebracht, der ebenfalls einstimmig von der Versammlung gewählt wurde. 

Wegen der Pandemiesituation war der Rückblick des Vorsitzenden relativ knapp. Schmitt erwähnte die zahlreichen Rundschreiben, die unter anderem auf die staatlichen Hilfen aufmerksam machten und an das gemeinschaftliche Durchhalten appellierten; er sprach von einem großen Erfolg des Vortrags- und Diskussionsabends mit Ministerin Anke Rehlinger und lenkte den Blick auf die vor wenigen Tagen erst eingeführte HomburgCard, mit der sich Kunden Rabatte und Schnäppchen sichern können.

Was den Vorstand zurzeit umtreibt ist die Frage, wie man die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Mitglieder unter den gemeinsamen Hut der Interessenvertretung bringt und wie man künftige gemeinschaftliche Aktivitäten finanziert. Letzteres betrifft vorrangig die verkaufsoffenen Sonntage. Thorsten Bruch rechnete vor, dass alleine für die Bewerbung kleinerer Veranstaltung durchschnittlich 2.000 Euro aus der Vereinskasse in die Hand genommen werden müssten: „Damit erreichen wir aber noch lange nicht die Kunden im Umland und in Saarbrücken. Für Radiowerbung reicht es überhaupt nicht.“ Seit einem kürzlichen Gespräch zwischen dem Gewerbevereinsvorsitzenden Schmitt, Bürgermeister Michael Forster, dem Marketingbeauftragten Axel Ulmcke und der Wirtschaftsförderin Dagmar Pfeiffer stehe fest, dass die Stadt künftig zwar bei der Organisation der verkaufsoffenen Sonntage mitwirkt und auch die Rahmenveranstaltungen finanziert, sich ansonsten aber zurücknimmt. Bedeutet: Die Gewerbetreibenden sind nun bei den Werbekampagnen gänzlich auf sich alleine gestellt. Während Bruch dies kommentierte: „Die Kaufmannschaft wird schon ein Stück im Regen stehen gelassen“, korrigierte Dagmar Pfeiffer seitens der Verwaltung diese Fehlinterpretation: Erst die städtischen Veranstaltungen ermöglichten die verkaufsoffenen Sonntage. Die Unterstützung bei der Werbung sei als freiwillige Leistung zu sehen. Als Haushaltskommune – wir berichteten – ist dies der Kreisstadt nicht mehr möglich. Nun also sind für die künftigen Veranstaltungen neue Ideen gefragt. Schmitt sieht als eine Möglichkeit die Mitgliederwerbung. Zurzeit hat der Gewerbeverein rund 120 Mitglieder. Steigt die Mitgliederzahl steht auch mehr Werbegeld zur Verfügung. Daneben setzt Schmitt auf freiwillige Initiativen. Das reiche von der Übernahme der Kosten für eine Anzeige bis zum Aufhängen von Plakaten und Bannern und der Verteilung von Flyern. Die von Schmitt beschworene neue Solidarität zeitigte noch während der Versammlung Erfolge. Der FC Homburg etwa will künftig die verkaufsoffenen Sonntage kostenfrei in seiner Stadionzeitung veröffentlichen und Handzettel im Stadion verteilen, Flyer sollen in der Cloud abrufbar sein und Gewerbetreibende könnten mit Magnettafeln auf ihren Fahrzeugen zum mobilen Werbeträger werden. Ideen gibt es also in der Kaufmannschaft. Aber die Bedürfnisse sind verschieden. Deshalb regte Frank Eberhard die Einrichtung von Arbeitsgruppen an. Handwerker und Händler seien eben nun mal grundverschieden. Da sei es besser, wenn sich etwa Händler untereinander zusammentun, um nach Lösungen zur Belebung der Innenstadt zu suchen. Schmitt und Eberhard regten auch Arbeitsgruppen zu den Themen „Ordnung und Sauberkeit“ und „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ an, aber auch solche, die sich mit Themen wie Mobilitätswende und Erneuerbare Energie befassen, die dann wiederum zum Rahmen für Events – vielleicht sogar einer Leistungsschau - werden könnten. Kern in der künftigen Fortentwicklung des Gewerbevereins sollen nach Schmitt und Eberhard Networking, gemeinsame Gespräche, gegenseitige Unterstützung, kleine Events und der Austausch mit anderen Interessengemeinschaften sein: „Der Gewerbeverein sind wir alle.“ Bernd Brinkmann machte dabei deutlich, dass man keinesfalls das Rad neu erfinden müsse. Man solle sich eher auf bewährte Erfolgsstrategien in anderen Kommunen stützen und diese modifizieren. Das spare Geld und Zeit.


Text & Foto: Rosemarie Kappler



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